(Von Mathias Bäumel) Grundsätzlich ist es ein schwieriges Unterfangen, knapp 30 Freejazz-Musikanten zusammenzuführen (wenngleich nicht immer alle zugleich), um ein Bigband-Konzept mit dem des Freejazz zu verbinden. Welche er-improvisierten Melodien gehen auf welche Ideen anderer Mitmusiker zurück? Besonders herausfordernd ist das Perkussionsspiel von Bob Moses, der sich inzwischen als Ra Kalam bezeichnet, ein Name, der ihm von seinem spirituellen Mentor Bhapuji Tisziji Muñoz verliehen wurde. Es ist ein irrsinnig-trance-artiges Perkussionsspiel, das diese Orchester-Musik trägt und das den Rahmen markiert für immer neu sich entwickelnde Klangflächen. So entsteht eine Daueroffensive der verschiedenen Bläser, wobei „Offensive“ durchaus lyrische Wendungen und entspannt-gelassenes Spiel mit meint. Gitarren-Dialoge Exzellent und insofern hervorhebenswert sind in der Musik „Dream Suites Vol. 1“ Dialoge zwischen wechselnden Gitarren, hier allen voran gespielt von Rez Abbasi, Jonathan Goldberger und Samo Salamon. Inwieweit die „Freedom March Suite“ Salamons angelehnt an Sonny Rollins umstrittenen „Freedom March“ ist, sei dahingestellt; sie und die beiden auf dieser CD noch vorhandenen Stücke wirken weit lebendiger als das jazzgeschichtlich bekanntere Sonny-Rollins-Stück und sind allein schon deshalb ein brillantes Stück Jazzgegenwart. CD-Tipp Samo Salamon & Ra Kalam Bob Moses Orchestra: „Dream Suites …
Knöpfe.
Foto: Martin HufnerJazz im Radio – Jeden Sonntag gibt es um 12 Uhr unsere Übersicht für die jeweils nachfolgende Woche. Die #Jazz-Radiowoche vom 21. bis 27. April 2025. Erheblich ausgedünnt. Auch als PDF zum Download – #Jazz #JazzZeitung #Radio #Radiowoche – Ein Service unserer Online-Redaktion.
Das Wetter.
Foto: Martin HufnerJazz im Radio – Jeden Sonntag gibt es um 12 Uhr unsere Übersicht für die jeweils nachfolgende Woche. Die #Jazz-Radiowoche vom 14. bis 20. April 2025. Erheblich ausgedünnt. Die ARD schafft ihr Radio gewissermaßen ab. Auch als PDF zum Download – #Jazz #JazzZeitung #Radio #Radiowoche – Ein Service unserer Online-Redaktion.
Samuel Restle erhält den Jazz-Preis Baden-Württemberg © Oliver Röckle/HMDK Jazz-Preis Baden-Württemberg für Samuel Restle Der Jazz-Preis Baden-Württemberg zählt zu den bedeutendsten Auszeichnungen für Jazzmusik in Deutschland. In diesem Jahr geht sie an den Posaunisten Samuel Restle. Der Stuttgarter Musiker Samuel Restle hat sich als Posaunist, Komponist und Arrangeur einen Namen gemacht. Jetzt wird er mit einem der bestdotierten Jazz-Nachwuchspreise in Deutschland geehrt. Im Herbst erhält Samuel Restle den mit 15.000 ausgestatteten Jazz-Preis Baden-Württemberg 2025. Musikbotschafter für THE LÄND Kunststaatssekretär Arne Braun sagte am Mittwoch in Stuttgart: „Samuel Restle ist ein großartiger Musikbotschafter für THE LÄND! Seine beeindruckende Leistung als Posaunist, Komponist und Arrangeur wird verdient mit dem Jazz-Preis Baden-Württemberg gekrönt. Mich freut besonders, dass Samuel Restles Wurzeln in der vielfältigen baden-württembergischen Blasmusikkultur liegen. Sein Aufstieg an die künstlerische Spitze verdeutlicht einmal mehr die herausragende Bedeutung der Blasmusik-Vereine für die musische Bildung im Land. Kurzum: Samuel Restle ist der musikergewordene, unschlagbare Beweis für die ideale Verbindung von Breiten- zur Jazz-, Pop- und Spitzenkultur. Sein Beispiel zeigt, wie gut diese beiden Förderungen im Land miteinander korrespondieren.“ Als Blasmusiker und Komponist gefragt Der Jazz-Preisträger 2025 leitet das „Samuel Restle Oktett“, mit dem er sein Debütalbum veröffentlicht hat, und …
Vogel ins Freie.
@ Martin HufnerKoalitionsvertrag beinhaltet wichtige Signale im Bereich der sozialen Absicherung und Bundeskulturförderung +++ Jazz in der Initiative Musik muss gestärkt werden +++ +++ Nachhaltige Finanzierung der freien Musik sicherstellen
(Text und Fotos: Robert Fischer) Es gibt für alles ein erstes Mal. Das erste Mal, dass der Autor dieser Zeilen das Saxophon in einer Duokombination zu lieben begann, war ein rotes SteepleChase-Album, das „Looking at Bird“ hieß und den großartigen, leider viel zu früh verstorbenen Kontrabassisten Niels-Henning Ørsted Pedersen in trauter Zweisamkeit mit Archie Shepp zum Klingen brachte. Seitdem sind einige Jahre ins Land gegangen – über 40 sogar, um genau zu sein –, aber die Liebe ist geblieben. Die zum Saxophon sowieso, aber auch die zur kammermusikalisch intimen Inszenierung dieses Instruments. Und wie das so ist, wenn die Gefühle groß sind, geht man an jede neue Inszenierung mit einiger Vorsicht heran. Man möchte ja nicht enttäuscht werden … Vor- und Nachteil Was bei „Big Visit“, dem gerade eben erschienenen Duo-Album von Emma Rawicz und Gwilym Simcock, aber gar keine Gefahr ist. Diesmal geht es also um die Kombination Saxophon/Klavier, für die es im Jazz deutlich mehr Vorbilder gibt als für die mit dem Kontrabass, was Vor- und Nachteil zugleich sein kann. Ein Vorteil ist das harmonische Bett, welches das Klavier jedem musikalischen Partner bereiten kann, …
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Gut acht Jahre nach Anouar Brahems Meisterstück „Blue Maqams“, veröffentlichte das Münchner Label ECM am 28. März sein mit Spannung erwartetes neues Album „After the Last Sky“. Seinerzeit eingespielt im „klassischen“ Quartett bestehend aus Oud, Bass, Piano und Schlagzeug, wartet Anouar Brahem auf seinem neuen Album wiederum in Quartettbesetzung auf und vertraut Dave Holland am Bass und dem Pianisten Django Bates. Als zusätzliche Klangfarbe gesellt sich diesmal die Cellistin Anja Lechner dazu. Der tunesische Großmeister kombiniert meisterhaft arabische Musik als Grundlage seines Schaffens mit Improvisationen, einschließlich westlicher, klassischer und zeitgenössischer Zitate. Was ist Weltmusik, Jazz oder Klassik? Diese Frage stellt sich diesem Quartett nicht wirklich. Alle vier Musiker sind Meister ihres Instrumentes und in diesem Kontext erschaffen sie eine komplett eigenständige, herausragende Klangwelt die ihresgleichen sucht. Ein Zitat sei hier erwähnt, das inhaltlich für die Musik von Anouar Brahem beeinflusst: „Wohin sollen wir nach den letzten Grenzen gehen! Wohin sollen die Vögel nach dem letzten Himmel fliegen?“ Auf diesen Zeilen von Mahmoud Darwisch basiert der Titel „After The Last Sky“. Mahmud Darwisch wurde als einer der herausragenden zeitgenössischen Dichter …
ICC 2022.
Foto: HufnerJazz im Radio – Jeden Sonntag gibt es um 12 Uhr unsere Übersicht für die jeweils nachfolgende Woche. Die #Jazz-Radiowoche vom 31. März bis zum 06. April 2025. Erheblich ausgedünnt. Die ARD schafft ihr Radio gewissermaßen ab. Auch als PDF zum Download – #Jazz #JazzZeitung #Radio #Radiowoche – Ein Service unserer Online-Redaktion.
Das Jörg Seidel Trio begeistert mit Gastsängerin und swingendem Tribute-Programm Regensburg – Jazzclub Leerer Beutel. Es war nur eine Frage der Zeit. Nach Marlene Dietrich und Hildegard Knef musste irgendwann auch das Bühnenwunder Caterina Valente neu entdeckt und interpretiert werden. Jörg Seidel, Gitarrist aus Bremerhaven mit Verbindungen in die Oberpfalzmetropole, wartete nicht bis nach dem Tod der Sängerin im vergangenen Herbst, um ihr ein swingendes Programm zu widmen. Der 90. Geburtstag der damals zurückgezogen in der Schweiz lebenden Künstlerin gab den Anstoß für eine unterhaltsame und kenntnisreiche Hommage, mit welcher der bekennende Verehrer Valente seine Referenz erwies. „Eine kurze Europatournee“, weihte Seidel sein Publikum im Leeren Beutel mit einem verschmitzten Lächeln ein, führte ihn nach einem Auftritt in Amberg mit „Viva Valente!“ auch nach Regensburg. Während sonst zweihundert und mehr Besucher zu Konzerten kämen, verwies Seidel auf bisherige Erfahrungen, fand sich in der Welterbestadt eine eher kleine Anhängerschaft ein. Dem Konzert tat das keinen Abbruch. Im Gegenteil wirkte das Spiel der drei Musiker und von Sängerin Sabine Kühlich mit den aufgeschlossenen Zuhörenden noch einen Tick engagierter und leidenschaftlicher, als man es von ihnen gewohnt ist. …
Nordbahnhof.
Foto: HufnerJazz im Radio – Jeden Sonntag gibt es um 12 Uhr unsere Übersicht für die jeweils nachfolgende Woche. Die #Jazz-Radiowoche vom 31. März bis zum 06. April 2025. Erheblich ausgedünnt. Die ARD schafft ihr Radio gewissermaßen ab. Auch als PDF zum Download – #Jazz #JazzZeitung #Radio #Radiowoche – Ein Service unserer Online-Redaktion.
+++ Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis an Filippo Deorsola und sein Trio Anaphora +++ Am Abend des 25. März 2025 wurde im Stadtsaal der 15. Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis verliehen. Die fünf Jurymitglieder, Ralf Dombrowski, Reinhard Köchl, Roland Spiegel, Johanna Summer und Simone Locarni (der als letztjähriger Gewinner Teil der Jury wurde), standen vor der Aufgabe, einen Sieger oder eine Siegerin zu küren. Am Ende ging der mit 5.000 Euro dotierte erste Preis an den Pianisten Filippo Deorsola und sein Trio Anaphora. Sie werden heute beim Auftakt des Festivals in der Wackerhalle als Vorgruppe von Gregory Porter das Eröffnungskonzert gestalten. Energie, komplexe Stilmischung „Das Trio Anaphora um den in Belgien lebenden italienischen Pianisten Filippo Deorsola begeisterte von den ersten Takten an mit viel Energie und einer humorvollen, komplexen Stilmischung. Das Spektrum reichte von Techno-Beats bis zu freien Passagen, von wilden Motivbündeln bis hin zu rocknahen Momenten. Kompakt, kraftvoll und ein bisschen verrückt – eine Siegerband mit Perspektive“, so Ralf Dombrowski stellvertretend für die Jury. Der zweite Preis, dotiert mit 3.000 Euro, ging an das norwegische Quintett um Tuva Halse, den dritten Preis in Höhe von 2.000 Euro erhielt die deutsche …
Omer Klein © Peter HönnemannDie Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) beruft Omer Klein zum Professor für Jazz-Klavier. Zum 1. Oktober 2025 wird er seine Tätigkeit an der HMTM aufnehmen und seine umfassende internationale Erfahrung sowie sein breites Können als Pianist und Komponist in die Arbeit des Jazz Instituts einbringen. In der Zusammenarbeit mit den Studierenden steht für Omer Klein der individuelle Prozess im Mittelpunkt: »Was mir als Professor besonders wichtig ist, ist die Möglichkeit, jungen Musikerinnen und Musikern bei der Entwicklung ihrer musikalischen Identität zu helfen. Ich freue mich darauf, mit den Studierenden den jeweils passenden, individuellen Prozess für ihr künstlerisches Wachstum zu finden. Gemeinsam mit den Studierenden möchte ich an verfeinerten Techniken und einem musikalischen Gespür arbeiten, das es ihnen ermöglicht, sich in der Musik in aller Vielseitigkeit auszudrücken.« Omer Klein bedient mit seinem Schaffen ein breites Spektrum, vom Soloklavier bis zur Big Band, vom Lied bis zum Sinfonieorchester. Er komponiert für sein eigenes Jazztrio, für Streichquartett sowie für Theater, Tanz und Film. In der Saison 2024/2025 ist Omer Klein Artist in Residence an der Alten Oper in Frankfurt, wo er am 29. April sein neues …
Schmid / Duppler / Jensson – Blíður17 Platten aus dem Jazz und an- und umgrenzenden Bereichen. Lock: Ephemerist +++ Stax + Max Stadtfeld: Fancy Future +++ Gabriel Vicéns – Mural +++ Live At FreeJazzSaar 2019 +++ Koppel/Blade/Koppel – Time Again +++ Koppel: Story Of Mankind – A Requiem +++ Taranczewski: LOM +++ Poetzsch / Dirks – Collateral Flow +++ Ensemble Ambidexter – Ensemble Ambidexter +++ Kaan Bulak – No Clouds in Haraz +++ Eichheuser Quintett – Irgendwo dazwischen +++ Randalu – Dichterliebe +++ Paeffgen – Gia +++ Ullmann – Hemisphere 4 +++ Kamperman – Maison Moderne +++ Ohlmeier / Klein – Left side right +++ Schmid / Duppler / Jensson – Blíður
Von Michael Scheiner. Wer Kalle Kalima als Gitarrist von diversen Bands und Projekten her kennt, weiß, da fliegen einem häufig rockige Sounds und schrille Heuler um die Ohren. Von der E-Gitarre natürlich. Etwas anderes würde man von einem finnischen Musiker, der unter anderem bei Raoul Björkenheim studiert hat, kaum erwarten. Kalimas Spiel auf den sechs Saiten aber beinhaltet mehr, ist vielfältiger, überraschender und fantasievoller als das, was man zu kennen glaubt. Meditativer Dialog wacher Geister Jetzt hat er seinem ausgedehnten Klangkosmos eine weitere Facette hinzugefügt. Eher hervorgekramt, denn er fühle sich mit diesem Projekt „in meine Teenagerzeit zurück versetzt“. Damals begeisterte sich der Teenager für Ralph Towner, Jimmy Page und andere, von deren Spiel er überwältigt war. Bei der Entwicklung der Musik für das Duo mit Achim Kaufmann fand er endlich die Möglichkeit, dies Erfahrungen „in meine Musik mit Achim zu integrieren“. Dafür musste er die akustische Gitarre wieder „zähmen“, wie er es in einem Gespräch am Telefon beschreibt. Meditativer Dialog Zusammen mit dem Pianisten hat er vergangenes Jahr ein Album aufgenommen, auf dem er ausschließlich akustische Gitarre spielt. „Ilmonique“ ist ein von den beiden kreiertes …
Der Windvogel
Foto: HufnerJazz im Radio – Jeden Sonntag gibt es um 12 Uhr unsere Übersicht für die jeweils nachfolgende Woche. Die #Jazz-Radiowoche vom 24. bis zum 30. März 2025. Erheblich ausgedünnt. Die ARD schafft ihr Radio gewissermaßen ab. Auch als PDF zum Download – #Jazz #JazzZeitung #Radio #Radiowoche – Ein Service unserer Online-Redaktion.
+++ hr-Bigband für Deutschen Jazzpreis nominiert +++ Die hr-Bigband ist mit der Produktion „Allgäu meets India“ für den Deutschen Jazzpreis 2025 nominiert. Der 2024 erschienene Konzertmitschnitt der hr-Bigband mit dem Komponisten und Multiinstrumentalisten Matthias Schriefl vom Deutschen Jazzfestival 2018 geht in der Kategorie „Rundfunkproduktion des Jahres“ an den Start. Der Deutsche Jazzpreis wird am 13. Juni im Kölner E-Werk verliehen. Tausendsassa Matthias Schriefl Wie kaum ein anderer versteht es Matthias Schriefl, Alpenfolklore, Jazz, Punk und neue Kammermusik zusammenzudenken. Für das 49. Deutsche Jazzfestival Frankfurt 2018 ging der Allgäuer Tausendsassa noch einen Schritt weiter, bis hin zur indischen Musik, und schrieb ein Programm speziell für die hr-Bigband und einer Vielzahl illustrer Gäste. Der Allgäuer Wahlkölner und Multiinstrumentalist Schriefl kreierte damals gemeinsam mit der hr-Bigband sowie Gästen aus Europa und Indien Musik, die südindische Tradition mit der des Allgäus verbindet. Indische Improvisation trifft auf den Groove der hr-Bigband und Schriefls nicht enden wollende Arrangement-Ideen. Dabei verschmilzt mal ein Jodler mit indischen Rhythmen, dann harmonisiert eine südindische Melodie mit europäischen Akkorden. Alle harmonischen, ton- und satztechnischen Gesetze werden außer Kraft gesetzt und die Fantasie angeregt. Sternstunde „Unser gemeinsames …
Winterporling.
Foto: HufnerJazz im Radio – Jeden Sonntag gibt es um 12 Uhr unsere Übersicht für die jeweils nachfolgende Woche. Die #Jazz-Radiowoche vom 17. bis zum 23. März 2025. Erheblich ausgedünnt. Die ARD schafft ihr Radio gewissermaßen ab. Auch als PDF zum Download – #Jazz #JazzZeitung #Radio #Radiowoche – Ein Service unserer Online-Redaktion.
Im Blätterrausch.
Foto: HufnerJazz im Radio – Jeden Sonntag gibt es um 12 Uhr unsere Übersicht für die jeweils nachfolgende Woche. Die #Jazz-Radiowoche vom 11. bis zum 16. März 2025. Erheblich ausgedünnt. Die ARD schafft ihr Radio gewissermaßen ab. Auch als PDF zum Download – #Jazz #JazzZeitung #Radio #Radiowoche – Ein Service unserer Online-Redaktion.
(Text und Fotos: Robert Fischer) „Was singt der da?“, dürften sich wohl die meisten fragen, die das neue Album des Schweizer Sängers und Vokalartisten Andreas Schaerer hören. Dafür ins Studio gegangen ist er mit den bewährten Komplizen Luciano Biondini (Akkordeon), Kalle Kalima (Gitarre) und Lucas Niggli (Schlagzeug). Herausgekommen sind die auch als „A Novel of Anomaly“ firmierenden Vier mit nicht weniger als einem Meisterwerk, das die Beantwortung der eingangs gestellten Frage plötzlich sonnenklar erscheinen lässt. Doch dazu später. Vokalartist und mehr Dass Andreas Schaerer, ich sage das mit größtem Respekt, ein bisschen „dada“ ist – ein Musiker nämlich, der den Esprit, den Humor und die Kunst der Dadaisten zu neuem Leben zu erwecken mag –, das kann man spätestens wissen, seit er mit seiner Band „Hildegard Lernt Fliegen“ die kleinen, großen und größten Bühnen zu erobern begann. Aber was macht ein Sänger, der eine solche Ausnahmeerscheinung ist wie sonst vielleicht nur noch sein Landmann Christian Zehnder, wenn er nicht zum wiederholten Male auf das reduziert werden möchte, was nur sehr unzureichend als „Vokalartistik“ beschrieben wird und ein unfassbar reiches Maß an Ausdrucksmöglichkeiten der menschlichen Stimme meint? …
Zwischen dem Prager Club Jazz Dock und dem Wiener Konzerthaus legte der amerikanische Pianist Sullivan Fortner einen bejubelten Stop beim Jazzclub Regensburg ein. Der 39-jährige New Yorker gilt aktuell als einer der angesagtesten Acts, neben seinem eigenen Trio arbeitet er auch mit den Sängerinnen Cécile McLorin und Samara Joy zusammen. Mit Joy, einer jungen Musikerin aus der Bronx, hat er für das von ihm arrangierte „Twinkle Twinkle Little Me“ heuer einen Grammy für die beste Jazzperformance erhalten. Das Duo hat damit Größen wie Chick Corea und John Scofield ausgestochen. Southern Nights Im bis zu den hinteren Stehreihen bestens gefüllten Leeren Beutel spielte Fortner mit Tyrone Allen am Bass und Schlagzeuger Kayvon Gordon eigene Kompositionen aus dem wenige Tage zuvor erschienen neuen Album „Southern Nights“ und Songs von John Coltrane bis Thad Jones. Gleich mit der ersten Nummer, einer Komposition des 2013 verstorbenen Pianisten Cedar Walton, setzte er eine markante Duftmarke des breitgefächerten musikalischen Kosmos, in dem er sich wie ein Fisch im Wasser bewegt. Wie der Texaner Walton ist auch Fortner fest in der afroamerikanischen Tradition des Jazz verwurzelt, spielt Blues, Soul und typische New-Orleans-Grooves. …
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